Die Rezensionen einiger Maxi-Singles

 

In dieser Rubrik befinden sich ausführliche Rezensionen, einiger bisher erschienenen Maxi-Singles, von Modern Talking.

.

"TV Makes The Superstar"

Die Modern Talking - Single "TV Makes The Superstar" ist seit 03.03.2001 im Handel.
 

Für das Cover zur neuen Modern Talking Single "TV Makes The Superstar" hat sich die BMG mal etwas Neues einfallen lassen und zeigt diesmal kein MT-Foto auf dem Cover, sondern ein am Computer montiertes Art-Work. Ältere MT-Fans kennen solche Artwork-Covers schon aus den achtziger Jahren.

1. RADIO EDIT 3:44

Der Song hat ein Tempo von 101 BpM und ist in A# -Dur geschrieben. Das Arrangement lehnt sehr stark an die großen Erfolge von Britney Spears an und wird hauptsächlich von Drums, Piano und E-Gitarre dominiert. Typische MT-Klänge sucht man hier vergebens. Der Track hat ein gut gelungenes Intro spendiert bekommen. Etwas zu kurz und drastisch erscheint hingegen der Übergang zum Beat und der überschnell einsetzenden Strophe. Im Ablauf ist alles wie gewohnt: Thomas singt die Strophen und den ersten Teil des Refrains und die hohen Chöre dann den zweiten Teil. Die Chöre klingen diesmal leider nicht mehr ganz so fett, wie auf den vorigen CD`s. Nach dem zweiten Refrain folgt das obligatorische Zwischenspiel, sowie der dritte und letzte Refrain. Der letzt Refrain wurde diesmal nach alter Schlager-Manier noch mal zur finalen Steigerung um einen Halbton angehoben.

2. EXTENDED 5:05

Die Extended-Version ist sehr gut gelungen. Vom Arrangement her klingt sie genauso wie der Radio-Edit, wurde aber um ca. 1:30 min in die Länge gezogen. Erreicht wurde das dadurch, daß jeweils die Zwischenteile verlängert wurden. Spektakuläre, zusätzliche Instrumenten-Soli sucht man aber vergebens, obwohl die ohnehin schon vorhandene E-Gitarre dafür genügend Spielraum und Möglichkeiten geboten hätte.

3. INSTRUMENTAL 3:44

Auch dieses mal findet sich wieder eine Instrumental-Version auf der CD. Das ist im Interesse der Karaoke-Fans sehr zu begrüßen. Wenn man ganz genau hinhört, dann ist der Track nur zu 99% instrumental, denn es gibt noch ein paar wenige Vocal-Samples im Hintergrund-Arrangement.

4. BLACKBIRD 3:17

Nach diversen kritischen Äußerungen von Fans im Forum war der CD-Rewiever hier schon auf das Schlimmste gefasst, wurde aber doch verhältnisweise positiv überrascht. Ganz so schlimm ist die Nummer nun doch nicht geworden. Sicherlich ist es ein Titel, der überhaupt nicht nach Modern Talking klingt, der aber Thomas Anders Stimme sehr gut in Szene setzt und eine weitere Facette seines Könnens aufzeigt. Das Arrangement kann man mit "Swing" umschreiben und wird von Klavier, Streichern, gedämpfter Trompete und Besen-Schlagzeug bestimmt. Auf jeden Fall eine nette Zugabe und auf dem Album vielleicht als zwanzigster Titel akzeptierbar.

5. MUSIC-VIDEO 3:44

Als Zugabe gibt es noch den Videoclip als Multimedia-Datei im *.mov-Format zum Abspielen auf dem PC. Leider ist die Qualität etwas gobkörniger und damit schlechter, als auf den vorigen Singles.

FAZIT:

Ein neuer Modern Talking Track, an dem sich aufgrund seines MT-fernen Musikstiles, die Gemüter scheiden werden. Ob die neue Stilistik aufgeht, werden die Chartplatzierungen in Kürze zeigen.

Produced by Dieter Bohlen
Co-Produced by Thorsten Brötzmann

Mixed by Joe at Joepark

Keyboards by Thorsten Brötzmann, Jeo, Michael Knauer,
Guitars by Peter Weihe
Choir by Christoph Leis-Bendorff, William King

 

.

"Last Exit To Brooklyn"

Die Modern Talking - Single "Last Exit To Brooklynist seit 07.05.2001 im Handel.

Das Cover zur neuen Single "Last Exit To Brooklyn" folgt der gleichen Linie wie "Win The Race". Im Vordergrund sind Thomas und Dieter und im Hintergrund ein themenbezogenes Motiv. Erst war es der Formel1-Flitzer, hier ist es die Kulisse von New York. Dieses Foto soll trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich um eine Fotomontage handelt. Viel bedenklicher scheint es aber, daß auf der CD nicht mehr der originale Modern Talking-Schriftzug zu finden ist.

1. RADIO EDIT 3:16

Diese Version ist 1:1 vom Album "America" übernommen. Das Intro, sowie die Zwischenspiele erinnern an den Song "New York City Boy" von den Pet Shop Boys. Die Strophe überzeugt durch einen echt MT-typischen Achtel-Stakato-Basslauf. Das Tempo der gesamten CD liegt bei 129 BpM. Im Vordergrund singt Thomas die Vocals. Im zweiten Teil der Strophen ergänzen sich diese Vocals von Thomas sehr gelungen um Dieters Background-Stimme. Diese Background-Stimmen sind es, die sich Modern Talking von anderen Gruppen abheben lassen und dieses gewisse Etwas ausmachen, auch wenn sie leider nicht in allen Songs vorkommen. In den Hintergrund des ganzen Tracks hat Dieter Streicher plaziert, die ein Thema im Stile von Broadway-Musicals spielen und sich somit thematisch dem Gesamtwerk einfügen. Der Refrain ist wie gewohnt zweiteilig. Zuerst singt Thomas und danach die hohen Chöre. Die Melodie ist wie immer in gewohnter MT-Qualität. Der ganze Song ist mit 3:16 relativ kurz. Das freut die Fans weniger, dafür aber die Radiosender umso mehr.

2. RAP VERSION 2:46

Diese Version ist mit einer Länge von 2:46 megamäßig kurz. In dieser Kürze spielen normalerweise nur die Beatles. Die Einsparung von Zeit resultiert daraus, daß die Strophen nur noch halb so lang sind, wie bei der Vocal-Version. Hier liegt auch schon der springende Punkt. Die Vocals von Thomas in der Strophe wurden durch den Rap von Eric Singleton ersetzt. Ein wichtiges Zeichen für die Fans ist jedoch, daß diese Rap-Version erst an zweiter Stelle in der Reihenfolge der CD kommt.

3. EXTENDED VERSION 5:28

Diese Extended-Version ist endlich mal wieder eine, die auch den Namen verdient. Voll nach dem Geschmack der Fans ! Ein längerer Anfang, bei dem die Instrumente nacheinander einsetzen. Eine Strophe mit Eric, gefolgt von einer Doppel-Strophe aus Eric und Thomas. Danach eine Instrumental-Maxi-Stelle gefolgt von einer weiteren Doppelstrophe aus Eric und Thomas. Anschließend läuft der Refrain auch nochmal in doppelt-langer Ausführung vorüber. Soundmäßig mit dem Playback des Originals identisch.

4. VOCAL REMIX 4:59

Das Wort "Remix" suggeriert schon, daß es sich hier um etwas vollkommen Neues handelt. Die Stilrichtung des Remixes läßt sich am ehesten mit "Filter-House" beschreiben. Es kommt dem Sound von "Modjo" recht nahe. Der Remix bedient sich der Harmonien des Originals in keinster Weise, weshalb die Melodie insgesamt etwas "strange" klingt. Bedauerlicherweise wurde hier auch nicht die hohen Chöre verarbeitet. Insgesamt stellt man sich die Frage, wieviel Zeit sich der Remixer bei dieser Version wohl genommen hat ? Denn genau genommen hat er ein Gitarren-Lick als Endlos-Loop genommen, ein Drumloop drunter gelegt und anschließend den Vocal Track drüber. Das ganze dann noch an einigen Stellen "ge-muted" und ein bißchen am Tiefpass-Filter gedreht und fertig ist es.

5. RAP REMIX 4:59

Genau dasselbe, diesmal nur mit Rap-Strophen statt Vocals.

FAZIT:

Insgesamt geht diese Single in Ordnung. Äußerst schade ist es, daß man dieses Mal keine Instrumental-Version dazu gegeben hat. Dies ist als echter Rückschritt zu werten ! Zukünftig wäre es noch eine gute Zugabe, den Fans der Vollständigkeit halber den Text des Raps mit ins Cover zu drucken.

Produced by Dieter Bohlen
Co-Produced by Axel Breitung,

Track 1 arranged by Axel Breitung
Tracks 4 + 5 remixed by Kay Nickold

Raps on Track 2 + 5 Eric Singleton

 

.

"Win The Race"

Die Modern Talking - Single "Win The Raceist seit 26.02.2001 im Handel.

Dies ist nun die neue offizielle Single und sogleich erste Albumauskopplung aus dem kommenden Album "America". Da der Song der Zusatz "Radio Edit" trägt, lag anfangs die Vermutung nahe, daß auf dem Album eine geringfügig längere Version zu finden sein wird. Bei diesem Lied hat sich Dieter als Co-Produzenten "Axel Breitung" ins Boot geholt. Axel Breitung ist als Produzent von "DJ Bobo" bekannt und hat auch "Spirit Of The Hawk" von "Rednex" produziert.

1. RADIO EDIT 3:35

"Win The Race" beginnt mit einem sehr kurzen Formel1-Geräusch als Intro und einer anschließenden Synthesizer-Fanfare. Danach kommt der Song mit einem Tempo von 140 BpM daher und hat einen extrem stampfenden Beat, der ein wenig mit einen Marsch assoziert. Im Video wird dieses Feeling z.B. durch die diversen Szenen mit den marschierenden Massen unterstützt. Desweiteren fällt auf, daß der Rhythmus ein sehr starkes Shuffle-Feeling hat, was für ein etwas ungewohntes, aber frisches Element im Song sorgt. Die Gesangsmelodie ist von Anfang bis Ende durchweg extrem gut gelungen. Die Strophe wird von Thomas gesungen. Im Refrain kommt Dieters Stimme im Chorus dazu und die anschließenden hohen Chöre von Dieter setzen dem ganzen noch die Krone auf. Die Melodie in beiden Teilen des Refrains profitiert enorm von einem, von Dieter geschickt eingesetztem, Echo-Rückwurf eines bestimmten Wortes. Nach dem Durchlauf der obligatorischen zwei Strophen und Refrains folgt ein Zwischenspiel und anschließend noch einmal ein Durchlauf des zweiteiligen Refrains. Der Song endet danach gewohnt mit einem deutlichem musikalischen Akzent. Auf das von Modern Talking gewohnte Sequenzer-Geklapper wurde in diesem Song verzichtet. Stattdessen wird er von dem extrem stampfendem Beat und einem 16-tel Sequenzer-Sound auf Dreieckswellen-Basis dominiert. Ebenfalls wurde bei dieser Produktion, erstmals seit dem Comeback, auf den Einsatz eines Rappers verzichtet. Als Fazit kann man dem Song attestieren, daß er in Verbindung mit der Cross-Promotion Unterstützung durch die Formel1, das echte Zeug zum Hit hat.

2. INSTRUMENTAL VERSION 3:39

Wie die Bezeichnung schon sagt, handelt es sich hier um die Instrumentalversion des Songs, in der auf alle Vocal-Anteile verzichtet wurde. Hier kann man das eine oder andere Detail im Hintergrund heraushören, das sonst hinter den Vocals verdeckt wird. Von den Fans lange und häufig gefordert, stellt diese Instrumentalversion eine echte Aufwertung der Maxi-Single dar. Daß die Instrumentalversion 4 Sekunden länger, als die Radio-Version ist, erklärt sich daraus, daß das Ende nicht ganz so schnell ausgeblendet wurde.

3. SCOOTER REMIX 4:43

Die Remixversion von Scooter stellt die einzige Long-Version auf dieser Maxi dar. Viele Fans werden sicherlich traurig sein, daß es nicht noch eine verlängerte Normalversion gibt. Hier bleibt nur die Möglichkeit, sich aus Radio- und Instrumentalversion, mittels eines PC`s, eine eigene Extended-Version zusammen zu schneiden. Scooter gingen hier weiter und haben das ganze Grund-Playback verändert und in den bekannten Scooter-Sound konvertiert (ebend ein echter Remix). Der Song beginnt mit einem nacheinander einsetzendem Drum-Groove. Das Tempo ist hier mit 139 BpM sogar geringfügig langsamer, als das Original. Anschließend addieren sich die zusätzlichen Soundeffekte nacheinander hinzu. Das macht sich für den Einsatz in der Discothek außerordentlich gut, da hier ja die Stücke ineinander übergehend, gemixt werden. Der Style klingt ziemlich in Richtung Kommerz-Techno wie Scooter oder 2Unlimited. Im Hintergrund hört man auch die Vocals von "H.P.Baxxter"(Scooter) "This is Modern Talking" shouten. Nach ca. 1:20 setzen dann endlich die Vocals ein. Leider ziemlich stark mit einem Megaphon-Effekt belegt, was das Ganze etwas schwer verdaulich klingen läßt. Außerdem wurde leider auch auf die Harmonien in Strophe und Refrain gänzlich verzichtet, was dem Ganzen einen ziemlich schroffen Klangcharakter verleiht. Was noch auffällt ist, daß der Stimme von Thomas an der einen oder anderen Stelle mit dem "Auto-Tune-Effekt" zugesetzt wurde. Dieser Effekt wurde durch den Hit "I believ" von Cher bekannt. Den hohen Chören wurde noch ein Pizzicato-Sound unterlegt, der eigentlich mehr aus dem House-Bereich (Sash, Brooklyn Bounce, Red5 u.s.w.) kommt. Scooter ist es schon gelungen, wesentlich massenkompatiblere Mixe zu erstellen, als es dieser ist. Aber vielleicht war es ja auch hier gar nicht gewollt. Für DJs, denen Modern Talking bislang zu seicht waren, ist dies nun eine Alternative, um es nun doch mal zu spielen. Die Geschmäcker der Fans werden sich an diesem Mix sicherlich scheiden. Ich selber halte die Version aber für durchaus gelungen.

4. CINDERELLA GIRL 3:34

Ein weiterer Song, der auf dem kommenden Album zu finden sein wird. Dies ist eine Mid-Tempo-Ballade, in einem Tempo von 103 BpM. Einige Fans fühlen sich bei diesem Song sehr an eine Ballade von Blue System erinnert. Dem kann ich mich aber nicht anschließen. Der Song bewegt sich in einem sehr viel modernerem Style. Es kommt der Ballade "Sometimes" von Britney Spears recht nahe. Thomas singt seine Parts sehr gefühlvoll und perfekt. Hohe Chöre gibt es in diesem Song nicht. Im Hintergrund der Strophe hat Dieter einen Soundeffekt eingebaut, den man von "Pure Shores" von den All Saints bereits kennt. Das Saxophon, das die Melodie sehr gekonnt umspielt, verleiht dem Song dann ein wenig von diesem bewußtem "America-Feeling".  Dieser Song ist sehr gut gelungen und ein optiimaler Vorgeschmack auf das neue Album.

5. CINDERELLA GIRL (Instrumental Version) 3:34

Die Instrumental-Version zum vorangegangenen Song. Hier gilt grundsätzlich das Gleiche, wie bei der Instrumental-Version von "Win The Race".

FAZIT:

Eine durchaus gelungene Maxi ! Die Entscheidung, externe Remixer mit ins Boot zu holen, kann als sehr positiv gewertet werden. Daß uns Dieter diesmal gleich zwei Instrumental-Versionen mit auf den Weg gegeben hat, ist Klasse ! Einziger kleiner Minuspunkt ist, daß es keine richtige Extended-Version gibt. Daß Dieter sowas jedoch drauf hat, hat er ja schon bei vielen Blue System-Extended-Versionen bewiesen.

Produced by Dieter Bohlen
Co-Produced by Axel Breitung, 

Track 3 Remixed by Scooter